Donnerstag, 10. November 2011

Danke für die gestohlene Zeit

Es ist unfassbar - 20.00 Uhr und ich habe tatsächlich alle meine Aufgaben für heute erledigt. 
Selten hatte ich in letzter Zeit solche Momente, an denen ich zufrieden war und sogar noch etwas Zeit für mich selbst hatte. Man merkt schon: das Stichwort ist Zeit! 

Ich schiebe keine Aufgaben mehr auf und merke erst jetzt, wie sinnlos ich tagtäglich meine Zeit "verplempert" habe. Facebook war anscheinend ein Ausweg; es war der erste Ausweg, wenn mir der Stress zu Kopf stieg. Dabei ist genau dies so widersprüchlich. Wenn ich durch Schule oder andere Aktivitäten zu mehr als hundert Prozent ausgelastet war, habe ich mir Ablenkung gesucht. Wieso tut ein Mensch sowas? Hätte ich nicht erkennen können, dass ich mir dadurch noch mehr Zeitdruck verschafft habe?  - Anscheinend nicht.

Die Wichtigkeit meiner Zeit habe ich eindeutig unterschätzt. Ich kann Facebook somit dankbar sein, dass es eine Art Abhängigkeit erschaffen hat und mich dann jedoch mit seinen Ausmaßen dazu gebracht hat mich wieder abzumelden, da mir nun bewusst wurde, was "Zeit für sich selbst haben" bedeutet. Danke!

Dienstag, 8. November 2011

Meine kleine Revolution

Nun war es also soweit. Ich habe nach einer anstregenden Woche eine wichtige Entscheidung getroffen. Ich habe mich am Dienstag, 08.11.2011, vom blauen Netzwerk abgemeldet.
Die Idee dazu kam mir, als ich merkte wie viel meiner kostbaren Zeit für das Aktualisieren des Newsstreams und das Lesen unwichtiger Statusmeldungen verloren ging. Manchmal erwischte ich mich dabei, wie ich Statusmeldungen wie "Hat grad zum Mittag eine Bockwurst gegessen" las, von Leuten die ich kaum kannte. Von da an hatte ich jedes Mal ein schlechtes Gewissen, wenn ich, anstatt wichtiger Arbeiten nachzugehen, einfach nur ein stinknormaler Facebook-User war. Ja ich muss sagen manchmal war mir selbst dabei langweilig. Ich möchte nicht von Sucht sprechen (auch meinem Selbstbewusstsein zu Ehre), aber eine gewisse Normalität der Zeitverschwendung hatte sich eingestellt...
Also, was macht der Bürger, der sich von einer höheren Macht bedroht fühlt? Er rebelliert...
und er stürzt den Herrscher!
Schon suchte ich bei Google nach dem sehr gut versteckten Link, der es ermöglicht meine Facebook-Daten komplett zu löschen. Passwort eingeben, Sicherheitsabfrage richtig beantworten und schon bekommt man eine Bestätigungs-Email für die Eliminierung des Profils. Facebook hat dem ganzen Vorgang ein gewisses Widerrufsrecht verliehen. Meine Daten werden erst nach 14 Tagen gelöscht, in denen ich mich nicht erneut mit meinem Passwort einloggen darf. Nun gut...die 14 Tage laufen ab heute. Ich werde regelmäßig von meinen Erfahrungen und Entzugserscheinungen berichten.

Erste Gefühle beim Abmelden: angenehme Freiheit und aufkommende Unsicherheit.
Ich fühlte mich, als würden riesige Lasten von meinen Schultern fallen. Sofort ergaben sich neue Zeitfenster für mich. Meine Konzentration beim Lernen und Organisieren des Alltags stieg. Aufgaben für die ich sonst Stunden brauchte waren im Nu erledigt. Wunderbar! Doch da ist auch ein bedrückendes Gefühl...
Was ist, wenn genau in diesem Moment jemand eine Frage an mich hat, mit dem ich nur über Facebook Kontakt habe. Man sehnt sich regelrecht nach der virtuellen sozialen aber irgendwie doch realen Anbindung an die Gesellschaft. Ich bin gespannt, wie es weitergeht und vor allem, ob sich große Nachteile aufzeigen lassen. Ich meine, wenn es mir anscheinend nur Vorteile bringt mich abzumelden, wieso wächst dann die Mitgliederzahl von Facebook stetig? Sind alle Menschen blind? ---
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