Dienstag, 6. September 2011

Illegale Tatsachen - der "Freundefinder"

Heute soll es um das von Facebook allseits umworbene Tool "Freundefinder" gehen.
Für die Leute die nicht zu den Facebooknerds gehören, hier eine kurze Beschreibung:
Der Freundefinder kann von angemeldeten Usern benutzt werden. Der Benutzer gibt hierzu lediglich seine Emailadresse und das dazu passende Passwort ein. Die Facebook-Website versichert, dass dieses Passwort nicht gespeichert wird. Ist die Eingabe erfolgt, sucht Facebook das Email-Adressbuch systematisch nach Adressen ab, die noch nicht im sozialen Netzwerk vorhanden sind. Der User kann diesen Adressen eine Einladung schicken. Tut er dies nicht, werden die Adressen aber auf jeden Fall von Facebook gespeichert.

Es ist also nicht einmal so, dass Menschen freiwillig ein Teil des Netzwerks werden sondern, dass sie diesem regelrecht ausgeliefert sind. Der Physiker Mark Buchanan errechnete mit den Benutzerzahlen von Facebook und der Wahrscheinlichkeit, dass ein User den Freundefinder benutzt, einen Wert der unvorstellbarer ist, als die Userzahlen Facebooks: "Facebook kennt 90% aller Emailadressen weltweit."
Und damit nicht genug. Das Netzwerk erstellt logische Vernetzungen zwischen den Adressen. Es listet sozusagen auf, welche Personen mit welchen Adressen kommunizieren.

Die Frage ist also nicht ob man ein Teil der Community werden möchte, sondern wann! Wenn sich nun einige Leser dabei erwischen, den Freundefinder trotz dieser zwielichtigen Funktion genutzt zu haben, empfehle ich diesen Link zur Löschung: importierte Kontakte entfernen.

Noch eine Bemerkung zur Rechtslage. Jeder User, der den Freundefinder in Deutschland benutzt und Emailadressen an Facebook übermittelt, ohne dass der jeweilige Besitzer einverstanden ist, macht sich strafbar! In den Vereinigten Staaten von Amerika ist diese Funktion nicht gesetzeswidrig, bei uns schon.


Diese Fakten geben Anlass dazu über ein wichtiges Thema nachzudenken: Inwiefern schränken soziale Netzwerke unsere Freiheiten ein?
Ganz klar ist doch, dass wir uns nicht zu 100% abgeschirmt von Facebook betrachten können. Jeder Mensch wird früher oder später zum Mitglied, aktiv oder passiv. Dies geschieht durch die oben genannten Umstände aber auch durch Fotos oder Videos die angemeldete User hochladen. Wie soll ich vermeiden, dass ein Foto beispielsweise von der letzten Party, das mich zeigt, bei Facebook landet? Hierzu muss das Ich nicht einmal Mitglied sein.
Möglichkeiten eine solche Auslieferung meiner Daten zu verhindern, gibt es nur wenige.
Dazu in späteren Beiträgen mehr.
Soziale Netzwerke schränken also eindeutig die Freiheit des Individuums bezogen auf seine Entscheidungsfreiheit ein.
Desweiteren gibt es Situationen, die den freien Menschen durchaus dazu "zwingen" sich auf Facebook anzumelden. Beispiel hierfür sind Arbeitsgruppen, die sich über Facebook organisieren: Bin ich Mitglied einer Arbeitsgruppe oder einer Projektgruppe, möchte ich mich natürlich aktiv an Diskussionen beteiligen. Aber was, wenn diese über die Gruppenfunktion von Facebook stattfinden? Das Resultat: Ich melde mich an.

"Gut", denkt sich manch einer,"dann bin ich halt Mitglied; ist doch alles kostenlos!"
Doch wie sicher sind meine Daten wirklich, trotz aller Versprechungen, bei großen Unternehmen?
Darum soll es in weiteren Beiträgen gehen.
Vielen Dank fürs Lesen.

Wenn Sie Fragen haben oder Situationen kennen, in denen Sie nicht wussten, welche Informationen Sie getrost weitergeben können, würde ich mich über ein Kommentar freuen.

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