Freitag, 9. September 2011

unbewusste Hingebung - Kann Vernetzung gefährlich werden?

Ein Leben im Offline-Modus ist für viele Menschen unvorstellbar. Das Statistische Bundesamt Deutschland veröffentlichte als Ergebnis einer Studie, dass gerade einmal 17% unserer Bevölkerung nicht regelmäßig das Internet nutzen. Bleiben also 83% der Deutschen, die das Internet in ihr Leben integriert haben. Es ist ein Teil unserer Identität, unseres Individuums, unseres Lifestyles. Warum?
Das Internet ist günstig. Es benötigt lediglich einen Computer mit entsprechendem Browser, ein Handy oder Tablet-Computer und dazu den entsprechenden Tarif eines Internetanbieters. Schon für ca.25 Euro im Monat wird der Mensch zu jeder Uhrzeit internetfähig. Gleichzeitig sparen wir Geld: Statt das Telefon zu benutzen, schreibe ich Freunden per Messenger oder Email oder ich benutze Preisvergleiche und bestelle meine Waren direkt online, was den Gang zum meiste teureren Fachhandel erspart.
Außerdem werden uns auch Möglichkeiten eröffnet, die früher unmöglich waren bzw. viel Zeit in Anspruch genommen haben. Informationsbeschaffung ist meiner Meinung nach die größte positive Veränderung. Suchbegriff in die Suchmaschine eingeben, einmal Klicken und das Ergebnis sind tausende Webseiten die zum Suchbegriff passen. Natürlich sind diese bereits nach der Wichtigkeit sortiert, so dass wir meistens schon auf der ersten Seite genug Informationen für unsere Fragen finden.
Ganz klar ist also auch warum der Mensch sich so verbunden mit dem Internet fühlt: Gemütlichkeit.
Wieso soll ich noch ein Buch lesen? Wieso bewegen zum Einkaufen, wenn ich die Waren auch bequem bis vor die Haustür gebracht bekomme?

Das Geschöpf Internet wurde meiner Meinung nach zu einem gewohnten Teil unserer Umgebung. Der Mensch passt sich regelrecht der Technik an und ist abhängig von ihr. Das ist die Gefahr, die für die Menschen entsteht, wenn sie sich dem Internet weiterhin so unbewusst hingeben. Auch die Technik, die es uns möglich macht, das Internet zu benutzen, trägt sehr viel dazu bei, dass wir weniger rausgehen und Erfahrungen am eigenen Leib sammeln. Es wird langsam sogar schon zur Gewohnheit, dass Bildschirme, ihre Inhalte dreidimensional anzeigen. Wie lange dauert es, bis das Internet komplett in 3D vorzufinden ist?

Vor einiger Zeit waren Innovationen in der Technik noch etwas besonderes und überraschendes. Doch was überrascht den Menschen der Moderne noch? Wir rechnen damit, dass die Technik besser und schneller wird. Der Grund dafür, dass wir uns dem Internet so hingeben ist ganz einfach: das Internet ähnelt dem Menschen. Beide sind formbar und anpassungsfähig.
Ich würde gerne Meinungen dazu hören, ob Sie von sich selbst behaupten würden, heutzutage noch ohne das Internet auszukommen.
Danke fürs Lesen.

3 Kommentare:

  1. Diese Frage ist garnicht so einfach zu beantworten. Ich glaube, momentan wäre es noch möglich ein Leben komplett ohne Internet zu führen, zum Beispiel wenn man älter ist, einen festen Job hat, seinen eigenen Freundeskreis usw.
    Doch für mich als Studentin, wäre es schon nicht mehr möglich. Wir kriegen wichtige Informationen, sowie Skripte und Noten nur noch per Internetplattform zugesendet, als ich mich auf dieser Plattform anmeldete musste ich natürlich notgedrungen auch meine Daten freigeben, den Nutzungsbedingungen und Datenschutzrichtlinien zustimmen, die für mich zu lang waren, um sie wirklich durchzulesen. Auch meinen neuen Job habe ich durch eine Internetplattform bekommen, andernfalls hätte mich mein jetziger Arbeitgeber niemals kontaktiert und das wäre wirklich zu Schade gewesen. Ich kenne auch dieses Gefühl mindestens ein- bis zweimal am Tag meine emails und fb checken zu müssen, wenn ich das nicht mache, habe ich ein ungutes Gefühl.
    Auch wenn mich meine Antwort etwas erschreckt, ich muss leider behaupten, dass ich heutzutage nicht mehr ohne das Internet auskommen würde.

    AntwortenLöschen
  2. Ich möchte mir mein Leben ohne Suchmaschine oder Wikipedia nicht mehr vorstellen. Das wäre als wenn man uns heute unsere Taschenrechner wegnimmt und wir Rechenschieber bekämen.
    Das Internet erleichtert für mich als Schülerin den Alltag. Jedoch vergesse ich mehr und mehr andere Möglichkeiten zum recherchieren von Fakten, den Brockhaus zum Beispiel, zu nutzen.
    Nach einem Urlaub ohne Internet merke ich, dass es auch mal schön ist, sich zu entspannen, ohne den Zwang, den ich ja nun mal habe, Facebook, meine e-mails, meinen Kontostand etc zu checken. Doch beispielsweise für meinen Bruder ist es eine Qual ohne den ständigen Kontakt zu seinen "Freunden" über etliche soziale Netzwerke zu sein und es ist, wie ich gemerkt habe, wahnsinnig schwer ihn davon wegzubekommen. Ich habe meine Zeit am Computer insgesamt schon deutlich reduziert, doch mindestens einmal pro Tag muss ich ins Internet um wieder up to date zu sein.

    AntwortenLöschen
  3. Ich könnte es mir ohne das Internet auch nicht mehr vorstellen... wie du erwähnt hast: Alle Beschäftigungen, Hilfen und Pflichten lassen sich im Internet viel leichter und unkomplizierter erledigen. Statt eine Bibliothek zu besuchen, benutzt man google. Musik hören kann man online. Absprachen mit Freunden werden über soziale Netzwerke fast nebenbei getroffen.
    Bei einer so starken Abhängigkeit stellt sich natürlich die Frage, wie die Beziehung zwischen Mensch und Technik ist. Ich glaube, dass das Integrieren des Internets in das Leben die Technik auf eine höhere Ebene stellt: statt dass wie früher der Mensch der Schöpfer und "Beherrscher" der Technik ist, scheint es jetzt geradezu umgekehrt: die Technik steht über dem Menschen, beeinflusst ihn. Er kann ohne sie nicht oder nur schlechter leben. Das mag übertrieben klingen, schließlich wäre Technik ohne den Menschen auch heute nicht denkbar. Aber zumindest in den unseren Köpfen nehmen wir die passive und sie die aktive Rolle ein.

    AntwortenLöschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.

Blogverzeichnis - Blog Verzeichnis bloggerei.de Blogverzeichnis